Text & Fotos: Helmut Deutsch  (17.10.2013)

 

Das Pappernig Moos ist ein kleinräumiges Hang-Quellmoor am Iselsberg Sattel in 1250 m Höhe. Noch vor wenigen Jahrzehnten existierten im Bereich des Sattelüberganges noch einige weitere ähnliche Feuchtgebiete, die jedoch inzwischen durch landwirtschaftliche Intensivierung und Trockenlegung weitgehend zerstört sind. Das Pappernig Moos ist das letzte noch intakte Biotop dieser Kategorie.

Einige gefährdete und meist hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten finden ihren Lebensraum in den extensiv bewirtschafteten Feuchtflächen. Das Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) gehört ebenso dazu wie der Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe), der hier seine letzten Standorte in Osttirol hat. Ebenso interessant ist die Artenzusammensetzung bei den Schmetterlingen. Typische Bewohner von Feuchtwiesen, etwa der Braunfleckige Perlmuttfalter (Boloria selene), der Ehrenpreis-Scheckenfalter (Melitaea aurelia) und einige Bläulingsarten finden optimale Lebensbedingungen vor.

Im Verlauf einer Begehung des Gebietes im Juli 2013 konnte vom Autor eine für Osttirol neue Schmetterlingsart entdeckt werden: der ca. 25 mm große Vertreter der Graszünsler (Crambidae) Crambus sylvella flog in mehreren Exemplaren tagsüber auf den Feuchtwiesen umher (Er hat leider noch keinen deutschen Namen bekommen). Die Tiere ruhen an den Grashalmen und lassen sich an warmen sonnigen Tagen leicht aufscheuchen. Sie fliegen dann ein paar Meter und setzen sich erneut nieder. Mit diesem Fund ist die Schmetterlingsfauna Osttirols wieder um eine Spezies reicher geworden.

Die Arten, die an Feuchtgebiete gebunden sind, kommen in Osttirol generell selten vor. Der Grund dafür ist das Fehlen von unbeeinträchtigten Feuchtflächen unterhalb von 1000 m. Vor allem in niederen Lagen und im Bereich des Lienzer Beckens sind sie nach und nach fast vollständig verschwunden und damit auch die untrennbar damit verbundenen Tier- und Pflanzenarten.