Text: Martin Weinländer, Fotos: Martin Weinländer & Adrian Stöhr (21.3.2016)

Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) wurde im Jahr 2016 von der herpetologischen Gesellschaft in Österreich, Deutschland und der Schweiz zum "Amphib des Jahres" gewählt. Bereits in der Antike sorgte der auffällig schwarz-gelb gefärbte Schwanzlurch für Aufsehen, wobei ihm magische Kräfte zugeschrieben wurden. Er sei fähig im Feuer zu leben und könne dieses sogar löschen. Auf diese „Fähigkeiten“ geht sein Name zurück.

Der Feuersalamander bevorzugt aber weder Feuer noch Wärme, sondern eine hohe Luftfeuchtigkeit und kühle Temperaturen (3 bis 12 °C). Der typische Lebensraum sind Laubmischwälder mit kleinen Bächen und Feuchtgebieten. Hier können sie von Mitte März bis Ende November hauptsächlich in der Nacht angetroffen werden. Untertags verstecken sie sich unter Steinen, Erdspalten, Totholz oder Laub. Im Winter ziehen sich meist mehrere Tiere gemeinsam in Höhlen zurück.

Bemerkenswert ist das beträchtliches Alter des Feuersalamanders von bis zu 20 Jahren und die Fortpflanzungsstrategie. Nach der Paarung können die Spermien bis zu 2 Jahre im Körper des Weibchens konserviert werden. Schließlich werden bis zu 80 Larven mit bereits entwickelten Beinen in Flachwasserbereichen von Bächen und Quelltümpeln abgesetzt. Erstaunlich ist auch die Fähigkeit ein giftiges Hautdrüsensekret (Salamandrin) abzugeben bzw. sogar abspritzen zu können, das bei Verschlucken zu Krämpfen, Lähmungen und Erbrechen führen kann.

Die Nahrung des Feuersalamanders besteht aus verschiedensten Kleintieren. Als Larven fressen sie aquatische Insektenlarven, Bachflohkrebse und Würmer, während Adulttiere terrestrische Schnecken, Spinnen, Tausendfüßler, Asseln und Insekten vertilgen.

Bis auf Vorarlberg kommt der Feuersalamander in ganz Österreich vor, wo er weitgehend im Flachland und höheren Lagen fehlt. In Osttirol beschränken sich die Nachweise auf den Lienzer Talboden sowie die angrenzenden Bereiche im Puster- und Iseltal. Hier ist er meist in mittleren Höhenlagen anzutreffen. Da Feuersalamander hauptsächlich bei Nacht aktiv sind, findet man Hinweise auf ein Vorkommen häufig über überfahrene Tiere. Wie alle Amphibien ist der Feuersalamander durch Lebensraumverlust und Fragmentierung gefährdet und durch die Tiroler Naturschutzverordnung geschützt.

Adulttier des Feuersalamanders. Die typisch schwarz-gelbe Warnzeichnung macht die Art unverwechselbar.

Feuersalamander-Larven verbringen 3 bis 5 Monate im Wasser, wo sie über seitlich am Kopf befindliche Kiemen atmen.

Stillwasserbereiche kleinerer Waldbäche stellen den Lebensraum der Larven dar, wo sie sich meist unter Falllaub verstecken.

Adulte Feuersalamander bewohnen bevorzugt feuchte und strukturreiche Laubmischwälder.

Fotografisches Tete-a-Tete mit dem prachtvollen Salamander.