von Simon Legniti BSc.

Ein Projekt zur Erforschung der Naturdenkmäler im Bezirk Lienz

Im Jahr 2020 startet Simon Legniti eine Masterarbeit über die Naturdenkmäler in Osttirol. Der naturschutzfachliche Wert des aktuellen Bestandes, aber auch die Suche neuer Naturdenkmäler stehen im Vordergrund der Arbeit. Die Ergebnisse des gesamten Projektes werden im kommenden Jahr auf der NAGO-Homepage veröffentlicht.

Laut dem Tiroler Naturschutzgesetz können Naturgebilde, „wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit, wegen ihrer wissenschaftlichen, geschichtlichen oder kulturellen Bedeutung oder wegen des besonderen Gepräges, das sie dem Landschaftsbild verleihen“, zu Naturdenkmäler erklärt werden. Im Bezirk Osttirol finden sich rund 44  dieser Naturdenkmäler. Es handelt sich vorwiegend um schützenswerte Einzelbäume, aber auch Moore, Wasserfälle, Seen und Baumgruppen zählen dazu. Diese inselhaften Strukturen sind nicht nur schön und eindrucksvoll, sondern auch Refugien für seltene Arten, welche in der intensiv genutzten Landschaft nichtmehr vorkommen können. Sie bieten somit eine ausgezeichnete Möglichkeit Natur außerhalb von großen Schutzgebiete zu erhalten.

Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, ob die Naturdenkmäler ihren Schutzzweck noch erfüllen können und welche Gefährdungsursachen bestehen. Innerhalb der Untersuchungsperiode findet an den Naturdenkmälern eine Kartierung von Gefäßpflanzen und Vögeln statt. Spannendes Beifunde aus anderen Organismengruppen sind natürlich auch gefragt.

Die zahlreichen Einzelbäume werden im Hinblick auf ihren naturschutzfachlichen Wert untersucht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Baumkontrollen spielen vor allem Strukturvielfalt, Baumhöhlenangebot, sowie  der Moos- und Flechtenbewuchs eine entscheidende Rolle. Die NAGO ist ein wichtiger Projektpartner der das Projekt mit seiner Expertise unterstützt.

Der Vergleich mit anderen Bezirken zeigt, dass Osttirol, obwohl es sich um den flächenmäßig größten Bezirk handelt, bei der Anzahl der ausgewiesenen Naturdenkmäler tirolweit nur Platz 3 belegt. Grund dafür ist auch eine stetige Abnahme der Naturdenkmäler im Bezirk. Wie alle Lebewesen altern und „sterben“ auch Naturdenkmäler. Umso wichtiger ist es,  für Nachschub zu sorgen.

Vorschläge für Naturdenkmäler werden daher gerne entgegen genommen. Wer beeindruckende Naturgebilde in Osttirol kennt kann diese gern mit Ortsangabe, kurzer Beschreibung und wenn möglich einem Foto an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden.

Naturdenkmal 5

Der Alpenkammmolch kommt in Osttirol nur im Naturdenkmal Nörsacher Teich vor, ein Beispiel wie die Naturdenkmäler in Osttirol zum Artenschutz beitragen.

Naturdenkmal 3

Die Esche an der Pustertaler Höhenstraße ist stark vom Hallimasch befallen, ihrer Schönheit tut dies aber keinen Abbruch.

 

Naturdenkmal 2
Im Siedlungsraum ist Platz eine begrenzte Ressource für die Naturdenkmäler, dem Asphalt die Stirn zu bieten ist ein anspruchsvolles Vorhaben für diese Linde.

Naturdenkmal 4
Bei unzureichender Verkehrssicherheit müssen Naturdenkmäler wie dieser Bergahorn vor der Stadtpfarrkriche St.Andrä entfernt werden.