Text & Fotos: Oliver Stöhr  (15.03.2014)

 

Die Amerikanische Kiefernwanze (Leptoglossus occidentalis) scheint sich in Osttirol wohlzufühlen. Nachdem diese ursprünglich nordamerikanische Art im Jahr 1999 erstmals in Europa, dann 2005 in Österreich und später 2007 in Osttirol entdeckt wurde, konnten in der letzten Zeit einige weitere Nachweise aus Osttirol erbracht werden. So meldete Helmut Deutsch die Art 2012 aus Bannberg, Klaus Dapra 2013 von Lienz und Thomas Haidenberger konnte sie 2013 und 2014 in seinem Wohnhaus in Iselsberg entdecken. Jüngste Funde stammen aus Nörsach, wo Oliver Stöhr ein Individuum am 8.3.2014 auf Schnee unweit des Nörsacher Steinbruches lebend entdeckte und auch die Beitragsfotos anfertigte, und wiederum aus Lienz (Krankenhaus) am 14.3.2014 durch O. Stöhr.

Die Amerikanische Kiefernwanze ist kontrastreich mit einem weißen Zickzackband auf den Flügeldecken gezeichnet und durch die abgeflachten Hinterbeinpaar-Schienen leicht kenntlich.

Die durch die abgeflacht-verbreiteten Tibien der Hinterbeine unverwechselbare und relativ große (bis 20 mm lange) Wanze ist an Nadelbäume gebunden, wo sie an jungen Samen und Blüten saugt. Besonders bevorzugt sind Kiefern, aber auch Douglasie und Fichte. Die Art überwintert als fertiges Imago nicht selten an geschützten Stellen wie Gebäude, Greifvogelnester oder unter der Borke von Bäumen. In den USA wird die Art als Schädling eingestuft, da sie durch das Saugen an Samen Ertragsminderungen in Baumschulen hervorrufen kann.

Vertiefende Informationen zu dieser fremdländischen Wanze und Angaben zu den ersten Nachweisen in Österreich sind im Beitrag von Rabitsch & Heiss (2005) zu finden.

Mit den Erika-Kiefernwälder rund um Lienz findet die Amerikanische Kiefernwanze einen idealen Lebensraum in Osttirol vor.