Text & Fotos: Helmut Deutsch  (08.08.2013)

 

Viele Gartenbesitzer erfreuen sich am Anblick von Schmetterlingen, die ihrem Garten einen Besuch abstatten oder gar länger darin verweilen. Das bunte Flattern und Treiben gehört zum Sommer dazu. Freilich können wir auch selbst aktiv einen Beitrag dazu leisten, dass unser Garten für die Tag- und Nachtfalter  attraktiv wird. Dazu müssen wir sie heranlocken, indem wir ihnen Blütennektar in Form von Wild- und Gartenblumen anbieten. Noch häufiger werden sie uns besuchen, wenn sie zusätzlich noch da und dort verwilderte Ecken (Gstätt´n) oder gar eine Wildblumenwiese vorfinden, wo eventuell die Nahrungspflanzen ihrer Raupen gedeihen. Schmetterlinge lieben die Unordnung! Einige wichtige Raupenfraßpflanzen sind: Thymian, Dost, Brennesseln, Schirmblütler wie Wilde Möhre, Bibernelle, Fenchel, verschiedene Gräser und alle Arten von Laubgehölzen. Wenn wir die eine oder andere dieser Pflanzen im Garten dulden oder gar fördern, leisten wir einen kleinen Beitrag zum Fortbestand unserer Schmetterlingsfauna.


Kleiner Perlmuttfalter (Issoria lathonia)

Wichtig sind Nektarpflanzen, die für Falter geeignet sind, allen voran der bekannte Sommerflieder oder Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii), der in Gärtnereien in verschiedenen Farben erhältlich ist. Ursprünglich stammt der Strauch aus China. Gerade im Hochsommer und bis in den Herst hinein wird er von zahlreichen Tagschmetterlingen, aber auch Eulenfaltern und Schwärmern gern angeflogen. Distelfalter, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral, Kaisermantel, Perlmuttfalter, Ochsenauge, Taubenschwänzchen, Zitronenfalter und Weißlinge gehören zu den Gästen, vielleicht findet sich sogar gelegentlich ein Schwalbenschwanz oder ein Skabiosenschwärmer ein. Zusätzlich werden heimische Wildblumen wie Dost, Thymian, Skabiosen, Flockenblumen, Disteln, Wasserdost u.a. gerne angeflogen. Nicht geeignet sind hingegen Zuchtrosen, Gartenlilien, Gladiolen und andere exotische Gartengewächse. Die großen, prächtigen Blüten sind für die zarten Saugrüssel nicht geschaffen, teilweise produzieren sie auch gar keinen Nektar. Gärendes Fallobst ist nicht nur für Wespen, sondern auch für viele Edelfalter ein reiches und köstliches Buffet.

Entscheidend für ein vielfältiges Schmetterlingsleben im Garten ist immer auch dessen nähere Umgebung. Besonders vorteilhaft ist es, wenn Brachflächen, Blumenwiesen, Waldränder oder Bachufer in der Nähe sind, kurzum – möglichst naturbelassene, vom Menschen nicht beeinträchtigte, blütenreiche Habitate. Der größte Feind unserer Schmetterlinge ist der sterile Garten mit „Englischem Rasen“ und Thujenhecke - womöglich mit Pestiziden behandelt - hier wird man die bunten Flatterer nicht antreffen, sie finden keine geeigneten Lebensbedingungen vor.


Distelfalter (Vanessa cardui) am Sommerflieder